Wirkung auf die beteiligten Lehrkräfte

Die nachfolgenden Ergebnisse wurden dem Bericht des unabhängigen externen Evaluators entnommen:

  • Alle Beteiligten sehen den Austausch zwischen den Schulen und vor allem auch zwischen den Ländern als extrem bereichernd an. Sich über einen längeren Zeitraum und in dieser Intensität und Qualität über Unterricht auszutauschen und um Qualität zu ringen, ist im Normalfall nicht gegeben.
  • Das Bewusstsein in einem großen Gesamtteam zu agieren stärkt die einzelne Lehrkraft.
  • Die Erfahrung, dass Extremismus länderübergreifend ein zunehmendes Problem darstellt, stärkt das pädagogische Bewusstsein.
  • Das Erleben von unterschiedlichen Herangehensweisen an Themen dieser Art in den unterschiedlichen Ländern ist für die Lehrkräfte eine wichtige, bereichernde, öffnende Erfahrung.
  • Der Impuls durch das Erasmus+ Projekt von außen wird als bedeutungsvoll für die Schulentwicklung erkannt. Hier wird Schulaufsicht in einem positiv-wirkungsvollen Kontext erlebt.
  • Vor allem auf der individuellen Ebene als Lehrkraft wird das Erasmus+-Projekt „Challenging Extremism“ als ein wichtiger Impuls für die eigene Weiterentwicklung im Blick auf die Aufgabe als Lehrkraft bzw. auf die Aufgabe der Schule erlebt:
    • „Bisher habe ich nie gedacht, dass Extremismus ein Thema für die Grundschule sein könnte – das sehe ich jetzt anders“

 

Erfahrungen bei der unterrichtlichen Umsetzung

  • Es ist einhellige Erfahrung, dass die Schüler sich mit großer Motivation auf die einzelnen Themen eingelassen haben.
    • „Die Kinder waren sehr interessiert.
    • „Machen wir heute wieder Erasmus?"
  • Durch diese Thematisierung sind wichtige Prozesse für das Zusammenleben in der Klasse und den täglichen Umgang der Schüler miteinander entstanden.
  • Es ist einhellige Erfahrung, dass die geplanten Zeitschienen für eine handlungsorien-tierte, vertiefte und der Schülermotivation gerecht werdende Realisierung in jedem Fall flexibel ausgeweitet werden müssen.

 

Erfahrungen im Rückblick bzw. in der Reflexion

  • Schülern mit individuellen Extremerfahrungen aus dem Elternhaus, aus der Peergroup usw. (vgl. Abb. bei 1.5) kann das Projekt nicht gerecht werden – was allerdings auch nicht sein Anspruch ist.
  • Einerseits erhalten diese individuellen Einzelerfahrungen eines Schülers in seinen Augen dadurch indirekt eine Würdigung, dass sie in der Klasse zu einem allgemeinen Thema werden. Andererseits ist es für die Lehrkraft sehr anspruchsvoll und risikobehaftet, individuell schmerzliche Extremismus-Erfahrungen zu thematisieren und so tiefliegende Emotionen und Verletzungen eines Schülers (z.B. aus dem Elternhaus, aus der Klasse) zu berühren. Dies kann den Schüler in eine Dilemma-situation bringen.
  • Bei allen Beteiligten ist eine hohe Motivation für eine Weiterarbeit entstanden.
  • Bei allen Beteiligten ist es einstimmige Erkenntnis, dass das Projekt nach dieser Pilotphase eine Reflexion und Weiterentwicklung erfordert.
  • Alle beteiligten Lehrkräfte erleben aus dem Projekt einen sehr hohen beruflichen Gewinn.
  • Die beteiligten Lehrkräfte erleben die Arbeit im Lehrerteam als äußerst wertvoll.
    • „Beruflich profitiere ich von einem neuen Netzwerk und den wichtigen Impulsen aus der Zusammenarbeit.“
  • Ein wesentliches Ergebnis ist ein veränderter Blick auf sich und die Aufgabe als Lehrerin.
    • „Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass es möglich ist, ein so komplexes und abstraktes Thema mit 8-Jährigen umzusetzen.“
    • „Mir hat es Mut gemacht, den Schülern dies zuzutrauen.“
    • „Ich habe mir endlich Zeit genommen, die Kinder über diese Themen sprechen zu lassen und sie Erfahrungen machen zu lassen.“
    • „Durch die Teilnahme am Erasmus+ Projekt hatte ich für mich und auch nach außen die Rechtfertigung, Unterrichtszeit für diese wichtige Thematik zu verwenden.“
  • Die Lehrkräfte erleben durch das Projekt eine wichtige Weiterentwicklung der Kompetenzen.
    • „Bereichernd war für mich, aktivierende Methoden wie Placemat oder Fishbowl kennenzulernen und umzusetzen.“